Gemeinsam gegen Ernährungsarmut: Niedersachsen veröffentlicht Fokusheft mit Handlungsempfehlungen - Ernährungsarmut entschieden entgegentreten
1,3 Mio. Menschen sind in Niedersachsen armutsgefährdet. Armut wirkt sich dabei auch auf die Ernährung aus: Wer sich nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgen kann, leidet unter Umständen nicht nur unter Hunger oder Nährstoffmangel, sondern auch unter sozialen Einschränkungen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über einen Beteiligungsprozess Handlungsempfehlungen erarbeitet. Die Ergebnisse liegen nun in einem Fokusheft vor, das am 11. Dezember 2025 im Beisein von Ministerin Staudte veröffentlicht wurde.
Das Fokusheft bietet insgesamt 13 Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze gegen Ernährungsarmut. Mit dem Fokusheft Ernährungsarmut schreibt Niedersachsen seine Ernährungsstrategie fort. Die Handlungsempfehlungen wurden am 11. Dezember im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung in Hannover vorgestellt.
Niedersachsens Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Miriam Staudte: „Eine gesunde und nachhaltige Ernährung darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Ich danke dem ZEHN sowie allen Beteiligten, die an diesem wichtigen Thema mitgearbeitet haben, um die Dimensionen von Ernährungsarmut in unserer Gesellschaft aufzuzeigen. Die Bereitschaft aller Akteure ist groß, dagegen vorzugehen. Das Fokusheft ist eine gute Grundlage dafür.“
„Wir freuen uns, dass wir mit dem Fokusheft praktische Ideen entwickelt haben, mit denen wir Ernährungsarmut zielgruppengerecht entgegenwirken“, bekräftigt Annika Gaurig, Leitung des ZEHN.
Die vielfältigen Handlungsempfehlungen mit Lösungsansätzen reichen von der Einführung einer nach Möglichkeit beitragsfreien und qualitativ hochwertigen Kita- und Schulverpflegung in Niedersachsen bis hin zur Ausweitung der finanziellen Unterstützung von Studierenden. Auch das EU-Schulprogramm wird als bewährtes Instrument hervorgehoben, das in Niedersachsen weiter ausgebaut werden soll. Erste Empfehlungen befinden sich bereits in der Umsetzung. So unterstützt das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beispielsweise die Tafeln durch Logistikzentren, um überschüssige Lebensmittel länger sicher zu lagern und dann bedarfsgerecht weiterverteilen zu können.
Der Entwicklung des Fokushefts ist ein Beteiligungsprozess vorausgegangen, den das ZEHN im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz organisiert hatte. Insgesamt beteiligten sich 31 Organisationen aus Wissenschaft, zivilgesellschaftlichen Vereinen, ernährungsbezogenen Fachinstitutionen, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden sowie Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Ministerien.
Weitere Informationen zum Thema sowie das Fokusheft Ernährungsarmut zum Download gibt es auf der Website www.ernaehrungsstrategie-niedersachsen.de.