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Bis zum 28. April hat das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) Niedersachsens älteste, essbare Lebensmittel gesucht. Zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai werden von Würzsoße über Pumpernickel bis zum Joghurt alle Einsendungen auf der Website des ZEHN veröffentlicht. Mit dabei sind sogar Produkte aus dem letzten Jahrtausend!
Oldenburg - Einen Joghurt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) seit mehr als einem Jahr überschritten ist, noch essen? Kein Problem! Zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai zeigt das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) unter www.zehn-niedersachsen.de/mhd-challenge, welche abgelaufenen Lebensmittel Niedersächsinnen und Niedersachsen in ihren Vorratsschränken gefunden, lecker verwertet und bei der Challenge „Echt abgelaufen!“ des ZEHN eingereicht haben. Denn bis zum 28. April hat das ZEHN Niedersachsens älteste, verzehrbare Lebensmittel gesucht. Neben einem Foto des Produkts sendeten die Teilnehmenden ein Bild oder eine kurze Info ein, wie das Lebensmittel lecker verzehrt oder verarbeitet wurde.
Den eigenen Sinnen vertrauen
Über 110 abgelaufene Produkte wurden beim ZEHN eingereicht. Mit dabei ein Joghurt, dessen MHD seit September 2021 abgelaufen war. Der Einsender, Thomas Stelljes aus Stade, schrieb dazu: „Ich habe den Joghurt am 12.04.2022 gegessen und er war problemlos genießbar. Verpackung unbeschädigt, keinerlei Schimmelbildung, keine sonderbaren Gerüche – das Produkt hatte keinen Makel.“ Und damit hat der Lebensmittelretter genau das in die Praxis umgesetzt, was das ZEHN mit der Challenge bewirken wollte: „Wir möchten die Menschen dazu animieren, abgelaufene Produkte erst ganz vorsichtig mit den eigenen Sinnen zu überprüfen, anstatt sie einfach zu entsorgen. Viele Lebensmittel schmecken nämlich auch nach Ablauf des MHD. Ein perfektes Beispiel dafür ist der Joghurt von Herrn Stelljes“, erklärt Annika Gaurig, Leiterin des ZEHN. Wie sich Lebensmittel einfach prüfen lassen und worauf jede und jeder rund um das Thema MHD achten sollte, hat das ZEHN auf einem kostenlosen Infoblatt zusammengestellt, dass unter https://www.zehn-niedersachsen.de/downloadcenter heruntergeladen werden kann.
Von Joghurt bis Linsen
Doch nicht nur 16 abgelaufene Joghurts, auch andere Produktgruppen wurden eingereicht. Darunter eine Würzsoße, die schon seit Januar 1994 abgelaufen ist und Linsen mit einem MHD aus dem Jahr 1989. Beide Produkte waren noch genießbar und wurden verwertet. Genauso ein Grüner Bohneneintopf, der 1996 abgelaufen ist. Der Einsender, Robert Humpe, schrieb dazu: „Beim Umbau unseres Supermarktes im letzten Jahr, haben wir 3 dieser Dosen gefunden. Nach langem Überlegen haben zwei Mitarbeiterinnen und ich eine davon aufgemacht und aufgewärmt. Es war tatsächlich noch genießbar.“ Aus allen Einsendungen hat das ZEHN drei Gewinner*innen ausgelost, die sich über je ein Set mit Vorratsgläsern freuen dürfen. Gewonnen haben:
Dr. Kirsten von Helldorff aus Worpswede mit einem Apfelmus
Nadine Meier aus Wildeshausen mit einem körnigen Frischkäse
Katrin Schneider-Horn aus Wilhelmshaven mit einem Schwarzbrot
„Alle Teilnehmenden haben ein deutliches Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt und sind ein tolles Vorbild für andere“, freut sich Gaurig. „Jede und jeder kann dazu beigetragen, dass weniger Essen in der Tonne landet, nicht nur zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai.“ Der wurde übrigens 2016 erstmals symbolisch vom WWF ausgerufen. Der Hintergrund: Statistisch gesehen landen alle Lebensmittel, die in der Zeit vom 1. Januar bis zum 2. Mai jedes Jahres produziert werden, in der Tonne.
Hintergrund:
Das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) mit Sitz in Oldenburg setzt sich mit der Wertschätzung von Lebensmitteln auseinander. Neben einem Schulwettbewerb und dem Ernteprojekt „Gelbes Band“ veranstaltet das ZEHN jährlich zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai eine besondere Aktion – in diesem Jahr die Challenge „Echt abgelaufen – Niedersachsens älteste Lebensmittel gesucht!“ Weitere Themenschwerpunkte des ZEHN sind Ernährung, Hauswirtschaft und Alltagskompetenzen.