Dialogforum Hauswirtschaft am 09. November 2023: Öffentlichkeitsarbeit in der Hauswirtschaft – Impulse, Möglichkeiten und praktische Tipps

Wie sprechen wir unterschiedliche Zielgruppen an, um sie für das Berufsfeld Hauswirtschaft zu begeistern? Wie erfahren wir die Bedarfe der Betriebe, in denen Hauswirtschafter*innen beschäftigt sind? Kommunikation ist das A und O, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Finden Sie hier die Beiträge aus dem „Dialogforum Hauswirtschaft“, die sich mit der bedarfsgerechten Kommunikation in unserem Berufsfeld auseinandersetzen.

Hauswirtschaft immer wieder neu

Thomas Elsweyer und Antonia Röller von der Kommunikationsagentur elsweyer+hoffmann aus Berlin berichteten über das Modellprojekt „Hauswirtschaft… immer wieder neu!“. Das Projekt wurde von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung in Auftrag gegeben und lief in der Zeit von 2015 bis Juli 2022.

Hauswirtschaft als anspruchsvollen Beruf mit Zukunft vorstellen war das Ziel der Kampagne. Thomas Elsweyer und Antonia Röller stellten ihre Vorgehensweise und die damit verbundenen Aufgaben vor. Im Mittelpunkt stand die Vielfalt des Berufsfeldes, das Aufräumen mit Klischees, aufbrechen von Geschlechterrollen und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Kommunikationsagentur verstand sich als „Dolmetscher“ und hat die Jugendlichen und Betriebe über die zielgruppengerechte Ansprache zusammengebracht. Für die Darstellung des Berufes war wichtig, dass die Vielfalt des Berufes auch in der Visualisierung (Website, Social-Media, Plakate) der Kampagne dargestellt wurde.

Präsentation "Hauswirtschaft immer wieder neu" zum Download

Hauswirtschaft sichtbar machen

Christine Gehle, Beraterin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gab einen Einblick, wie Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit ganz praktisch im Betrieb erfolgen könnten. Mit der Frage „Was wollen Jugendliche?“ zeigte sie in ihrer Präsentation deutlich auf, wie und womit diese Zielgruppe angesprochen werden kann. Mit nachvollziehbaren und praxisnahen Anregungen bzw. Tipps begeisterte die Referentin die Teilnehmenden der Veranstaltung. Zum Beispiel die Sichtbarkeit innerhalb des Betriebes erhöhen durch einheitliche Arbeitskleidung und mit einer Fotowand der Mitarbeitenden. Außerdem die Hauswirtschaft immer wieder benennen und die Besonderheiten und Vielseitigkeit auch im Online-Auftritt hervorheben.

Präsentation "Hauswirtschaft sichtbar machen" zum Download

Vier Tage für die Hauswirtschaft

Anette Bußmann, Abteilungsleiterin Berufseinstiegsschule/Hauswirtschaft an der BBS Ritterplan in Göttingen berichtete über das inklusive Projekt von Auszubildenden der Berufe Hauswirtschafter*in und Fachpraktiker*in Hauswirtschaft mit Schüler*innen der Heinrich-Böll Schule aus Göttingen. Unter dem Motto „Berufsinformation mal praktisch“ sollten die Schüler*innen die Ausbildungsberufe der Hauswirtschaft kennenlernen. Zielgruppengerecht und nach dem Prinzip der vollständigen Handlung erarbeiteten die Auszubildenden das Thema: Wir planen und gestalten ein Buffet. Projekte durchführen ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und erfüllt alle Aspekte des handlungsorientierten Lernens.

Präsentation "Vier Tage für die Hauswirtschaft" zum Download

Die Beiträge der Referent*innen fanden bei den Teilnehmenden großen Anklang und trugen zu anregenden Diskussionen bei. Als Ergebnis des gemeinsamen Austausches lässt sich festhalten: Um das Berufsfeld zu vermarkten und neue Auszubildende zu gewinnen, muss sich die Kommunikation über Hauswirtschaft ändern.

Die Zielgruppen, die für das Berufsfeld Hauswirtschaft gesehen werden, stehen heute vor anderen Herausforderungen als noch vor einigen Jahren und muss entsprechend angesprochen werden. Kommunikation ist das Mittel über das wir unsere Potenziale und Inhalte noch einmal neu und anders vermitteln können.

„Wir freuen uns über die großartige Resonanz der Online-Veranstaltung“, so Angrit Bade, Fachreferentin im ZEHN. „Das Thema Öffentlichkeitsarbeit in der Hauswirtschaft ist aktueller denn je und kann nur gemeinsam gemeistert werden.“